FM Kompakt ist eine Gruppe von radiointeressierten Menschen aus dem deutschsprachigen Raum. Die diesjährigen Radiotage fanden im Sauerland statt. Besuche bei radioFH!, Radio Sauerland, Radio Siegen, beim WDR Siegen und bei der Hochsauerlandwelle standen auf dem Programm. Unter anderem wurde auch ein kleines DX-Camp auf dem Kahlen Asten aufgemacht.
FM Kompakt im Gespräch mit Prof. Dr. Stephan Breide von radioFH!
FM Kompakt mit Prof. Dr. Stephan Breide (links) und dem Chefredakteur von radioFH! Eckhard Stoll (rechts)
Die Gruppe hat einen Bericht verfasst:
Dem Bürgermeister aufs Dach gestiegen
Bei radioFH! angekommen, begrüßten uns Eckhard Stoll und Prof. Dr.-Ing. Stephan Breide, die beide schon seit langer Zeit die Radioaktivitäten der Fachhochschule betreuen. Anfänglich, im Jahr 2001, bestanden diese aus einem Sendeplatz im Bürgerfunk bei Radio Sauerland. Dieser wird auch bis heute bespielt. Ende 2009 nahm man jedoch auch einen eigenen UKW-Sender auf der Frequenz 94,7 MHz in Betrieb, der mit 50 W die Stadt Meschede 24 Stunden am Tag mit dem Programm von radioFH! versorgt. Die ersten Worte, die in diesem Vollprogramm gesprochen wurden, waren „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“, eine Hommage an die ersten Worte, die beinahe 150 Jahre zuvor von Philip Reis per Telefon übertragen worden waren.
Dipl.-Ing. Eckhard Stoll – Chefredakteur von RadioFH – präsentiert uns das UKW-Sendegebiet (Foto: Thomas Kircher)
radioFH! unterscheidet sich recht deutlich von anderen NRW-Campusradios. Das fällt allein schon bei der Musikauswahl auf. Wo andernorts Independent und Alternative dominieren, gibt es hier eine eher oldie-lastige Musikmischung zu hören. Der Grund dafür ist die Zielgruppe, die seitens radioFH! etwas anders definiert ist als anderswo. Die meisten Studierenden an der FH kommen aus der näheren Umgebung und wohnen daher nicht in universitätsnahen Wohnheimen, wo sie den Sender gut empfangen könnten. Dagegen kann man mit dem Programm Hörer in der Mescheder Innenstadt erreichen, die radioFH! als eine Art Stadtradio betrachten. Insbesondere in Geschäften ist der Sender als Hintergrundbeschallung sehr beliebt, da man hier nicht befürchten muss, dass plötzlich Werbung für die Konkurrenz über die eigenen Lautsprecher zu hören ist.
Der Standort des UKW-Senders ist auch nach diesen Überlegungen ausgewählt worden. Er befindet sich, anders als bei vielen anderen Campusradios, nicht auf dem Unigelände, sondern auf dem Mescheder Rathaus. Bei radioFH! sagt man scherzhaft, man sei „dem Bürgermeister aufs Dach gestiegen“. Neben der 94,7 MHz ist radioFH! auch im gesamten Hochsauerlandkreis im Kabel auf der Frequenz 104,40 MHz zu empfangen, sowie weltweit im Internet unter https://server28989.streamplus.de/stream.mp3. Auch DAB+ ist bei radioFH! durchaus ein Thema.
Kooperationen mit anderen Campusradios in NRW gibt es nur sehr selten bis gar nicht. Dafür ist aber weniger die unterschiedliche Programmausrichtung, denn viel mehr eine Vorgabe des Landesmediengesetzes verantwortlich, nach der Übernahmen der Campusradios untereinander nicht zulässig sind. Ein Vorgang, der in anderen Bundesländern gang und gäbe ist.
Prof. Dr.-Ing. Stephan Breide (links im Bild) präsentiert uns die Technik bei radioFH (Foto: Sascha Scholz)
Eine Besonderheit der Fachhochschule Südwestfalen ist die Tatsache, dass sie über insgesamt fünf Standorte verteilt und neben Meschede auch in Iserlohn, Lüdenscheid, Hagen und Soest präsent ist. Mit dem für die Zukunft geplanten DAB+ Regionalmultiplex für die Region Südwestfalen gäbe es erstmals die Möglichkeit, alle diese Standorte terrestrisch zu versorgen und so hat sich radioFH! auch beim „Call for interest“ der Nordrheinwestfälischen Landesmedienanstalt zu regionaler DAB+-Verbreitung gemeldet. Man darf also gespannt sein, was die Zukunft für radioFH! noch bereithält.